Freundlicher Umgang miteinander ist Pflicht!


Gewalt an Schulen ist seit einigen Jahren ein Thema, das im Zentrum des öffentlichen und bildungspolitischen Interesses steht. Eine Reihe von Untersuchungen hat die Alltäglichkeit vor allem von verbalen Gewaltakten, aber auch von Mobbing und Schlägereien in der Schule ans Tageslicht gebracht.

Wir sind mit über 460 Schülerinnen und Schülern eine sehr große Schule. Bei so vielen unterschiedlichen Wünschen, Vorlieben und Erfahrungen kommt es natürlich immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Kindern oder zwischen Kindern und Lehrern. Das ist völlig klar und jeder (Kinder und Lehrer) darf und soll seine eigenen Interessen auch frei äußern dürfen. Dabei kommt es allerdings stark auf die Art und Weise der Äußerung an, denn: Freundlicher Umgang miteinander ist Pflicht!

Seit mehreren Jahren machen wir uns Gedanken darüber, wie wir es schaffen können, dass unsere Schülerinnen und Schüler gewaltfrei Lernen und Spielen können. Für das Schulprogramm haben wir ein pädagogisches Konzept zur Förderung der sozialen Kompetenzen von Kindern im 1. und 2. Schuljahr (Teamgeister) erstellt sowie zur Prävention von Gewalt und Mobbing in den Klassen 3 und 4 (WingTsun, Mut tut gut)


Teamgeister in allen vier Schuljahren

Seit dem Schuljahr 2015/2016 führen wir mit den ersten Schuljahren das Programm “Teamgeister” durch. Dafür besucht unsere Sozialpädagogin Frau Schoppmann jedes 1. Schuljahr regelmäßig 1 Stunde in der Woche oder die jeweilige Klassenlehrerin führt das Programm selber durch.

In den ersten Stunden mit dem Teamgeist lernen die Kinder einander durch viele spielerische Aktivitäten besser kennen. Sie beschäftigen sich damit, wie man in der Klasse gut und respektvoll miteinander umgeht, und treffen Vereinbarungen, um eine möglichst gute Atmosphäre in der Klasse zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt ist, sich gegenseitig in der Klasse zu helfen.

Im zweiten Thema werden die Kinder die Grundlagen für gute Kommunikation üben: gut zuhören, deutlich und verständlich erzählen und vor der Klasse sprechen. In Thema 3 bekommen die Kinder die Möglichkeit, ihr Selbstvertrauen zu entdecken und weiter zu entwickeln. Das vierte Thema handelt von den Gefühlen: Was finden die Kinder interessant, was langweilig? Was bringt sie zum Lachen oder zum Weinen? Was macht ihnen Angst? Weitere Themen sind Familie, Freunde, Gesundheit und – besonders wichtig – Entscheidungen treffen: Erst denken, dann handeln.

Die Kinder erarbeiten das alles mit Hilfe von Spielen, Bildern und Geschichten. Den größten Beitrag leisten die Kinder jedoch selbst, indem sie einander von ihren eigenen Wünschen und Erfahrungen berichten, ihre eigenen Erlebnisse erzählen, ihre Meinung sagen und ihren Mitschülern gut zuhören.

Wenn Sie sich ausführlicher über das Programm “Teamgeister” informieren möchten, schauen Sie auf die Homepage der Teamgeister.


Gewaltprävention mit WingTsun im 3. Schuljahr

Im Jahr 2014 fand der Probedurchlauf für unser neues Schulkonzept „Gewaltprävention“ mit den Kindern der 4. Klassen statt. Seit dem Jahr 2015 wird dieses Konzept für alle 3. Klassen durchgeführt. Es findet im Rahmen des regulären Sportunterrichts und in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Sportlehrerinnen, statt. Dazu kooperieren wir mit dem Leiter der WingTsun Schule in Kevelaer Herr D. Droste. Herr Droste ist so freundlich, sich an unsere Sporthallenzeiten anzupassen und unterrichtet in jeder Klasse zweimal. 


Mut tut gut im 4. Schuljahr

Seit dem Schuljahr 2022/2023 übernimmt unsere neue Sozialpädagogin Frau Stassen die Durchführung des Projekts in allen 4. Klassen.

“Mut tut gut” ist ein Bereich der Emanzipatorischen Jugendarbeit für die Präventionsarbeit mit Kindern, schwerpunktmäßig gegen Gewalt. Grundlagen für das Konzept sind Erfahrungen und wissenschaftliche Untersuchungen aus verschiedenen Fachbereichen.

 

Die Kinder sollen die Möglichkeit haben sich ihrer Situation bewusst zu werden und “Nein sagen” zu lernen. Dies bezieht sich auf Situationen, in denen Kinder unter Druck gesetzt werden etwas zu tun, was sie nicht wollen, oder in denen sie sich selbst in Gefahr bringen; z.B. körperliche Gewalt einzusetzen, Klassenkeile angedroht zu bekommen, erpresst zu werden, die Hausaufgaben herzugeben, sich “komisch” berühren zu lassen, die Jacke zu “verschenken”, Schutzgelder zu bezahlen, Mutproben zu bestehen oder das Pausenbrot zu “tauschen”. 

Jungen und Mädchen haben in diesen Trainings die Möglichkeit Konfliktbewältigungsstrategien spielerisch zu erlernen und auszuprobieren. Sie setzen sich damit auseinander Grenzen zu erkennen, zu akzeptieren und mit Grenzen umzugehen. Sie sollen sich darüber klar werden, wo und wie sie Hilfe erfahren können. Statt unbewusst auf Konflikte mit Gewaltbereitschaft zu reagieren, sollen Kinder die Möglichkeit aufgezeigt bekommen, sich bewusst gegen Gewalt entscheiden zu können.

Weitere Infos zu dem Konzept finden Sie auf der Homepage “MUT-TUT-GUT-Rheinland“.